Alte Münze

Alte Münze

Beschreibung

Bei dem vom Liegenschaftsfond ausgeschriebenen Grundstück handelt es sich um den ehemaligen Standort der Staatlichen Münze Berlin. Hier wurden von 1947 bis 2005 Münzen geprägt, zuletzt alle deutschen Euro-Münzen, die auf der Rückseite mit dem Buchstaben "A" gekennzeichnet sind. Da der Gebäudebestand auf Dauer nicht die heutigen Anforderungen an den Produktionsbetrieb erfüllen konnte, begann die Staatliche Münze Berlin Ende 2005 mit dem Umzug in einen anderen Standort in Reinickendorf.

Der zwischen 1936 und 1942 errichtete Gebäudekomplex der damaligen Reichsmünze umschloss das gesamte Gelände zwischen Mühlendamm, Stralauer Straße, Jüdenstraße und der Spree. Heute umfasst das Areal und damit der Ausschreibungsgegenstand ein Verwaltungsgebäude am Molkenmarkt, ein Verwaltungsgebäude am Rolandufer, ein Produktionsgebäude am Rolandufer, ein Produktions- und Veraltungsgebäude im Blockinnenbereich sowie den gesamten Hofbereich, der vollständig unterkellert ist. Der denkmalgeschützte Gebäudebestand verfügt über eine oberirdische Bruttogrundfläche von etwa 10.300 m². Die oberirdische Nutzfläche ohne Verkehrs- und Technikflächen beträgt etwa 7.200 m².

Die Gebäude befinden sich überwiegend in einem normalen Erhaltungszustand, bezogen auf die bisherige Nutzung. Zukünftig sind andere Nutzungen des Standortes möglich, so weit sie mit den denkmalschützerischen Anforderungen harmonieren.

Um das Gebäude gibt es ein jahrelanges Tauziehen der Bieter und der Politik.

"... Im ehemaligen Direktorenhaus betreiben die Zwischenmieter Pascal Johanssen und Katja Kleiss seit zwei Jahren ein Ausstellungshaus für Designer und Kunsthandwerker. Zusammen mit Unterstützern aus der Museumsbranche waren sie im vergangenen Jahr schon einmal ganz kurz davor, sich das Gebäude als Deutsches Design Museum zu sichern. Denn ihr Gebot in Höhe von acht Millionen Euro war damals das Höchstgebot, außerdem gefiel das kulturelle Nutzungskonzept der Bietergemeinschaft.

Das Design Museum als Leuchtturmprojekt für die Entwicklung des gesamten Ensembles soll dabei auf dem Innenhof entstehen. In der eigentlichen Münze dagegen sollen Showrooms sowie Werkstätten für Designunternehmen der unterschiedlichsten Disziplinen entstehen. Rund 30 Millionen Euro wollte die Bietergruppe insgesamt in das Projekt investieren. Doch kurz vor der Vertragsunterzeichnung fiel die Entscheidung, die Münze per Direktvergabe an den Investor Nicolas Berggruen zu verkaufen. "Was an seinem Gebot besser war, hat man uns nie mitgeteilt", wundert sich Johanssen. Zumal Berggruen deutlich weniger geboten habe. Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) stoppte zwar im Frühjahr den Verkauf an Berggruen, dessen Nutzungskonzept ein Kreativquartier vorsah..."

Text: die Welt 2012