Protest-Gecekondu am Kottbusser Tor

Protest-Gecekondu am Kottbusser Tor

Projektziel:

Unsere Forderungen an das Land Berlin:
Sofortige Mietsenkung im sozialen Wohnungsbau, besonders in den „problematischen Großsiedlungen“!
Kommunalisierung des Sozialen Wohnungsbaus!
Übernahme der Verantwortung und der Wohnungen durch die Stadt – Umsetzung der sozialen Pflicht, bezahlbaren Wohnraum für schlechter Verdienende zur Verfügung zu stellen!
Rücknahme der Kostensenkungsforderung durch die Jobcenter.
Rückzahlung der zuviel gezahlten Mieten an die Mieter durch die Hausverwaltungen oder die IBB (analog zu der bis 2011 geltenden Kappungsgrenze von 5,35€).
Antirassistische Schulung für diejenigen Jobcenter-Mitarbeiter_innen, die es nötig haben.

Wir kämpfen gegen unsere Verdrängung und für unser Recht auf Stadt! Wir fordern die Politik auf, endlich zu handeln! Wir grüssen alle Mieter und Mieterinnen im Berliner (un-)sozialen Wohnungsbau und natürlich auch unsere Nachbar_innen und Freund_innen aus dem Vergleichsmietensystem.
Es wird Zeit, dass „Arm aber sexy“ durch „Mietenstopp! – Nichts ist unmöglich!“ abgelöst wird.

Mehrwert:

Sozialer Wohungsbau?

„Sie sollten sich eine neue Wohnung suchen, wenn Sie die Mieterhöhung nicht bezahlen können“ sagt unser „Ansprechpartner“ Herr H. der Haus- und Vermögensverwaltung Hermes. Zum ersten April stand im sozialen Wohnungsbau am Kottbusser Tor wieder eine der jährlichen Mieterhöhungen an. Die Verzweiflung ist groß, war die Miete doch vorher schon kaum bezahlbar. Das Jobcenter hat kürzlich wieder Aufforderungen zur Senkung der „Kosten der Unterkunft“ geschickt.
Unsere Bitte, dieses Jahr die Mieterhöhung auszusetzen, schlägt der Immobilienverwalter aus und behauptet: „Wenn wir darauf verzichten, müssen wir es aus unserer eigenen Tasche bezahlen“. Wirklich? Die Immobilienfirma bekommt seit über dreißig Jahren unsere Steuergelder, die der Berliner Bürgerinnen und Bürger, damit sie bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellt, will aber nicht auf einen Bruchteil ihrer Rendite verzichten, die ihr gesetzlich zugesichert sind. Bei ihren hohen Profiten können sich die Herrschaften wohl gar nicht vorstellen, wie leer unsere Taschen sind. Jede zweite Familie am südlichen Kottbusser Tor hat nach Abzug der Miete noch 200,-€ pro Person zum Leben. Seit April sind es wieder ungefähr 10,- bis 20,-€ weniger. Gespart wird am Essen, Kultur und wo es eben noch geht. Möchten die Hausverwaltungen ihre langjährigen Mieter_innen loswerden, weil man jetzt in Kreuzberg teuerer vermieten kann? Wir leben hier seit mehreren Generationen. Unsere Mütter und Väter, Geschwister, Freunde und Freundinnen leben gleich nebenan. Wir sind Kreuzberg. Hier ist unser Zuhause. Die Stadt muss endlich etwas tun, um die Mieter_innen im sozialen Wohnungsbau zu schützen und nicht die Rendite der Eigentümer_innen! Eine Mietsenkung muss sofort herbeigeführt werden, kurzfristig und unbürokratisch, um die Verdrängung von Zehntausenden aufzuhalten!

Team:

Wir sind Kotti & Co – die Mietergemeinschaft vom Kottbusser Tor in Berlin Kreuzberg. Wir sind ca. 20 Personen im engeren Kreis (Kerngruppe) – plus Familien und Verwandte – und natürlich unsere Freunde und Freundinnen. Darüber hinaus gibt es viele die sich bei unserem Protesthaus (Gecekondu) engagieren oder wieder andere die eher im Hintergrund uns mit ihrer Stadt- und Mietenpolitischen Expertise zu Rat stehen. Desweiteren gibt es seit Mitte 2013 eine Jugend AG (Kotti-Youth) mit ca. 15-20 Mitgliedern. Wir haben uns 2011 zusammengefunden, weil in unseren Häusern des sozialen Wohnungsbaus die Mieten steigen und immer mehr Nachbarn ausziehen müssen. Unsere Hochhäuser gehören den privaten Gesellschaften Hermes und GSW, die seit über 30 Jahren Subventionen bekommen, um bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Sie erhöhen jedes Jahr die Miete, da die Stadt sich aus den Subventionen zurückzieht. Unsere Mieten sind inzwischen so hoch, dass jede zweite Familie hier 40-50% ihres Einkommens dafür ausgibt. Wir wollen bleiben!