Stadt von Unten
Projektziel:
Das ehemalige Kasernengelände hinter dem Finanzamt Kreuzberg muss als große innerstädtische Freifläche im öffentlichen Besitz entlang der Interessen lokaler NutzerInnen entwickelt werden. Es darf nicht kurzfristigen Verwertungsinteressen überlassen werden, die die Spirale von Mietsteigerung und Verdrängung weiterdrehen und eine gesichtslose Stadt produzieren. - Wir brauchen eine andere Stadtentwicklung!
Wir fordern:
- 100% Mieten - keine Eigentumswohnungen und Eigentumsprojekte
- 100% Teilhabe - ohne Eigenkapital, Einlage oder Anteilszeichnung
- 100% wirklich soziale Mieten - Mieten, die auch von Hartz4-EmpfängerInnen zu tragen sind
- 100% dauerhaft abgesichert - Privatisierungen werden durch das Eigentumsmodell ausgeschlossen
Mehrwert:
.
- 700 Wohnungen
- Kleingewerbe und Ateliers
- kulturelle Orte + soziale Infrastruktur
- gemeinschaftlich organisierte öffentliche Räume
- in Modellen eines neuen kommunalen Wohnungsbaus mit Mietermitbestimmung
- in selbstverwalteten Wohn- und Arbeitsprojekten
- … wirtschaftlich günstig, sozialmietenkompatibel, generationenübergreifend,...
.... gemäß den 100% Forderungen, dauerhaft und wirklich sozial.
Team:
Wir sind BewohnerInnen und MieterInnen des Stadtteils Kreuzberg und dieser Stadt, (Haus-)Projektgruppen und stadtpolitische Initiativen, Architekten und Projektentwicklerinnen, Stadtforscherinnen und Soziologen, Erwerbslose, Aktivisten und Verdrängte, die wissen was es bedeutet, wenn Wohn- und Arbeitsräume zu unbezahlbaren Waren werden. Deshalb arbeiten wir an grundsätzlichen und konkreten Modellen, die bezahlbaren Wohnraum dauerhaft schaffen und sichern können und zugleich neue Möglichkeitsräume eröffnen.
Ausgehend von unseren Erfahrungen aus der stadtpolitischen Praxis in Berlin haben wir ein Bündnis für eine Stadtentwicklung von unten geschlossen. Wir mobilisieren einerseits aktuell gegen die Vergabe des Geländes zum Höchstpreis und haben gleichzeitig damit begonnen das Areal am Mehringdamm als Modellprojekt für eine Stadtentwicklung mit langfristiger Perspektive von unten zu entwickeln – eine Mieterstadt, entwickelt durch die MieterInnen.
Das Bündnis Stadt von Unten setzt sich für eine Stadtentwicklung ein, die:
- ermöglicht darüber mitbestimmen zu können WAS entwickelt wird, ohne Abhängigkeit von eigenem Kapital
- stadtpolitische und lokale Akteure mit einbezieht,
- durch ein Finanzierungsmodell realisiert wird, das nicht von Verwertungsinteressen getragen ist, sondern von Wohn-, Arbeits- und Lebensbedürfnissen,
- eine soziale Stadtentwicklung mit Selbstverwaltungsstrukturen verbindet,
- möglichst viel gestalt- und nutzbaren Stadt- und Freiraum sowie gemeinschaftlich nutzbare Flächen erhält und zugleich wirklich bezahlbare Wohn- und Arbeitsflächen schafft.
Kommentare
Die Zeit für ein derartiges
Die Zeit für ein derartiges Projekt, was von Mitbestimmung statt von den Meistbietenden getragen wird, läuft bald ab - wenigstens musste ich vor einer Woche feststellen, dass Christian Gerome "nur noch" ein paar Mitstreiter sucht, die bei dem Vorhaben mit 5-10 Mio EUR pro Kapitalgeber dabei sind - Verdoppelung in vier Jahren garantiert. Derartige Teaser sind in der Stadt im Umlauf.
Gleichzeitig könnte es aber auch eine Chance sein, wenn in einer Stadt, in der Mieterverdrängung an vielen Orten von breiten Kreisen erleb- und spürbar ist, der Stadtentwicklungssenator zum Bürgermeister wird.
Lasst uns prüfen, welchen realen Chancen existieren, dem Senat ein konkretes Angebot zu unterbreiten (statt politischer Forderungen)
- Übertragung in Form des Erbbaurechts an eine Genossenschaft
- kein Erbbauzins für die ersten 15 Jahre
- die innere Struktur von Freiraum und Bebauung, die Balance zwischen Neubau und Altbau und das Nutzungskonzept von Wohnen, Kleingewerbe und sozialen Einrichtungen werden im Rahmen eines bauvorhabenbezogenen B-Plans unter Beteiligung der Mitglieder der Genossenschaft, der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange in einem für alle mach- und tragbaren Zeitrahmen festgelegt
- die Umwidmung in Wohnen und die Modernisierung von Dach und Fach werden professionell und branchenüblich geplant, umgesetzt und langfristig finanziert
- der Innenausbau erfolgt in einem betont einfachen Standard - Maler- und Bodenbelagsarbeiten z.B. durch Eigenarbeit der Mieter;
-wenn es notwendig und sich für die Genossenschaft rechnet (= die Mieten nachhaltig niedriger sein lässt), wird die für die Genossenschaft nicht nutzbare Denkmal-AfA durch Sale-und lease-back-Geschäfte nutzbar gemacht (Realo-Politik, die das nutzt, was dem Ziel nützt)
Ich meine, dass so Mieten zu realisieren sind, die deutlich unter dem liegen, was heute für vergleichbare Bauten in der Lage verlangt wird.
Wenn es Treffen gibt, bei denen um die beste Möglichkeit gerungen wird, das Objekt für eine Genossenschaft zu sichern, bin ich sofort dabei.
Da ich kein Modell kenne, bei dem Mietermitbestimmung in einer kommunalen Gesellschaft nachhaltig funktioniert hat, lehne ich eine derartige Zielrichtung des Erwerbs persönlich ab.